Deutscher Name: Gelbwangen-Schmuckschildkröte
Wissenschaftlicher Name: Trachemys scripta scripta
Schutzstatus: kein Schutzstatus, aber eine in Europa invasive Art

Unterarten:
Die Gelbwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta scripta) ist eine Unterart der Trachemys scripta (Buchstaben- Schmuckschildkröte). Nahverwandt ist sie mit der Trachemys scripta elegans (Rotwangen-Schmuckschildkröte) und mit der Trachemys scripta trostii (Cumberland-Schmuckschildkröte).

Verbreitungsgebiet:
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Gelbwangen-Schmuckschildkröte befindet sich ausschließlich in den USA. Dort lebt sie in den südöstlichen Bundesstaaten Georgia und South Carolina, Florida(Norden), östlich von North Carolina und südöstlich Virginias.

Quelle: http://www.iten-online.ch/klima/klimatabellen.htm

Lebensraum:
Als Lebensraum bevorzugt sie stille Gewässer wie, Seen, Teiche und Tümpel die über eine üppigen Unterwasservegetation (reichlich Pflanzenwuchs)verfügen, denn wenn die Tiere älter werden, ernähren sie sich überwiegend von Pflanzen als von tierischem. In den von den Tieren bewohnten Gewässern werden herausragende Baumstämme, Wurzeln und auch Steine als Sonnenplätze genutzt, da sie wahre Sonnenanbeter sind und viel Zeit damit verbringen. Dieses Sonnenbad nutzen sie dafür um auf sogenannte Betriebstemperatur zu kommen, da sie wechselwarme Tiere sind und Ihre Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur abhängt.

Dies sollte auch bei der Haltung berücksichtigt werden.

Wenn sie mal nicht am sonnen sind, so verbringen sie viel Zeit mit der Nahrungssuche. Wird es Abend, ziehen sie sich an einen Ruheplatz zurück und verbringen schlafend die Nachtstunden.

Bodengrund:
Als Bodengrund im Aquarium bietet sich hier feinkörniger Sand In Form von Quarzsand an. Dieser ist vor dem Gebrauch gründlich auszuwaschen, bzw. durch zu spülen, da er beim einfüllen des Wassers aufwirbelt und das Wasser trübt.

Größe:
In Ausnahmefällen können Weibchen bis zu einer Rückenpanzerlänge (Carapax) von 29cm erreichen. Meist bleiben sie aber kleiner. Durchschnittlich 20 – 25 cm. Das Gewicht kann dann zwischen 2 und 2,5 Kg liegen, was recht beachtlich ist.

Männchen dagegen bleiben weitaus kleiner und liegen bei einer Carapaxlänge von 13-16 cm. Dabei ist das Gewicht geringer und auch handlicher.

Lebenserwartung:
Nun, eine genaue Lebenserwartung gibt es nicht. Aber mit 20 – 30 Jahren kann man rechnen.

Geschlechtsbestimmung:
Bei der Haltung von erwachsenen (aldute) Tieren kann man die Geschlechter recht gut voneinander unterscheiden.

Die Männchen bleiben kleiner und sind in ihrer Form zierlicher als Weibchen. Bei einer Größe (Carapaxlänge) von 10 – 12 cm besitzen die Männchen bereits einen größeren Schwanz(Länge). Auch die Schwanzwurzel ist deutlicher ausgebildet (breiter)als wie bei Weibchen.

Ein weiteres Geschlechtsmerkmal sind die Krallen an den Vorderfüßen. Diese sind bei Männchen weitaus länger als bei Weibchen.

Geschlechtsreife:
Die Geschlechtsreife ist weniger des Alters, vielmehr der Größe abhängig. Männchen können bereits einer Carapaxlänge von ab 11 cm und Weibchen ab 22 cm geschlechtsreif werden.

Einrichtung des Aquariums:
Zur Haltung von Jungtieren bis zu einer Rückenpanzerlänge/ Carapaxlänge) von 5cm reicht ein Aquarium in der Grundfläche von 80 x 35 cm aus. Wenn die Carapxlänge zunimmt (Wachstumsstadium) ist ein größeres Aquarium notwendig. Die Mindestgröße vom 150 x 60 x 60 sollte auf keinen Fall unterschritten werden. Wer die Möglichkeit hat, und die Statik des Raumes mitspielt, kann auch anstatt eines Aquariums einen Zimmerteich nutzen.

Sonnenplatz:
Natürlich sollte ein geeigneter Sonnenplatz, in Form einer Sonneninsel vorhanden sein. Diesen Sonnenplatz nutzen die Tiere um auf Betriebstemperatur zu kommen und sollte auch den Ansprüchen des Tieres entsprechen. Zum einen sollte er groß genug sein und über unterschiedliche Temperaturzonen verfügen, damit sich das Tier den geeigneten Platz selber auswählen kann.

Außenhaltung:
Auch bietet sich in den Sommermonaten Juli – September eine Teichhaltung im Freien an. Wer also über einen Garten verfügt, kann sich dort unter Berücksichtigung der Sonneneinstrahlung den geeigneten Standort auswählen.

Bitte die regionalen Temperaturen beachten damit rechtzeitig entgegen gewirkt werden kann.

Beim Anlegen eines Außenteiches gilt es, das das Areal mittels Holz,- oder Betonpalisaden ca.30cm tief eingezäunt und von oben gegen Fressfeinde mittels eines Netzes gesichert ist.

Empfohlene Technik:

  • Filter:
    Bei der Haltung von Wasserschildkröten gibt es die Möglichkeit Innen- und Außenfilter einzusetzen. Aufgrund der starken Verunreinigung durch Kot,- Futterreste reichen diese, von der Filterleistung in den meisten Fällen nicht aus um eine vernünftige Wasserqualität zu erreichen.Innenfilter eignen sich nur für kleinere Becken bis zu einer Größe von 80 x 35 cm Grundfläche. Bei größeren Aquarien ist ein Außenfilter die bessere Lösung. Dabei sollte man auf das Filtervolumen und nicht auf die Durchflussmenge achten. Je größer das Filtervolumen desto besser.Die im Handel erhältlichen Topfilter sind sind diesbezüglich mit Tonröhrchen, Kunststoffkügelchen und Schaumstoffeinlagen ausgestattet, die auch recht teuer in der Anschaffung sind.Als alternative bietet sich hier ein grobes Filtersubstrat, durchsetzt mit Kerben, Löchern und Röhren an. Diese siedeln nützliche Bakterien an die u.a die Reinigungsleistung fördern. (Lavagranulat, Blähton, etc.)Auch sollte man in Erwägung ziehen, sich einen HMF(Hamburger Matten Filter) einzubauen, der im Vergleich zu handelsüblichen Topfilter preisgünstiger in der Anschaffung und Unterhaltung ist.

Abbildung 1: Sonneninsel

  • Grundsätzlich:
    Die Reinigung des Filters sollte so eingeplant werden, da man eine Filterreinigung nie mit einem Wasserwechsel durchgeführt werden sollte. Auch gilt es zu beachten, dass das Substrat bei der Reinigung nicht zu gründlich oder mit heißem Wasser gereinigt wird, denn dadurch gehen Bakterienkulturen verloren, die sich im laufe der Zeit angesiedelt haben.
  • Beleuchtung:
    Mittlerweile hat sich der Zoofachhandel auf die Haltung der Terraristik eingestellt und bietet Hilfsmittel (Beleuchtung) an, die eine erfolgreiche Haltung von WSK gewährleistet und für eine Artgerechte Haltung notwendig sind. Gelbwangen-Schmuckschildkröten gehören zu den denjenigen sich regelmäßig sonnen. Von daher ist eine Beleuchtung, die naturnah ist das Non plus Ultra.Hier bietet sich die Luckyreptile an, die man in verschiedenen Ausführungen bekommt.
    http://www.luckyreptile.com/products/145/de/pid1,4$pid2,7773888$sort,33311/produkte.htmlAls alternative ist zur Zeit die Econlux Solar Raptor UV-Lampe auf dem Markt. http://www.terra-solutions.de/
  • Heizung:
    Auch sollte man die Beheizung des Wassers in Betracht ziehen. Auch hier bietet der Fachhandel sogenannte Regelheizer an. Diese können über einen Einstellungsmechanismus, in Form eines kleinen Rädchens eingestellt werden.Beispiel: Wünscht man eine Temperatur von 24° Grad, so stellt man diesen auf den Wert ein. Sinnvoll ist es, die Heizung über eine Zeitschaltuhr zu steuern. So programmiert man die Zeitschaltuhr beispielsweise auf einen Zeitraum von 08:00 – 20:00 und verbindet diese mit dem Regelheizer. D.h.: Um 08:00 wird der Regelheizer zugeschaltet und um 20:00 ausgeschaltet, damit in den Nachtstunden die im Habitat üblichen Temperaturen herrschen. Auch wird die Wassertemperatur durch die umgebende Raumtemperatur reguliert.
  • Wichtig:
    Der Regelheizer sollte durch eine Ummantlung gegen zerbeißen geschützt werden.

Eiablageplatz:
Werden geschlechtsreife Weibchen gepflegt, muss das Aquarium um einen mit feuchtem Substratgemischtgefüllten Landteil ergänzt werden. Dieser soll den Tieren als Eiablageplatz dienen. Damit der Eiablageplatz von den weiblichen Tieren angenommen wird, muss er den Ansprüchen des Tieres gerecht werden. Das heißt: Das verwendete Substrat(Sand, Sand/TorfGemisch) auf dem Landteil sollte weder staubtrocken, noch tropfnass sein. Durch die Zugabe von Wasser sollte er eine leicht krümelige-klumpige Konsistenz haben. Bei regelmäßigen Kontrollen muss ggf. nach befeuchtet werden.

  • Temperatur:
    Die Temperatur des Substrates spielt eine entscheidende Rolle. Die Schildkröten müssen die Wahl zwischen verschiedenen Temperaturzonen haben. Dies erreicht man,wenn man durch einen tagsüber brennenden Spottstrahler/Klemmlampe( 60W,Baumarkt) einen Teil des mit Substrat gefüllten Landteils beleuchtet und somit erwärmt. Da es im Zentrum des Lichtkegels naturgemäß am wärmsten und auch trockener ist ,zum Rand hin die Temperatur abnimmt, hat das Tier die Möglichkeit ihren Vorzugsbereich für die Nistgrube selbst auszuwählen.
  • Anlegen eines Eiablageplatzes:
    Hier gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, zum einen ins Becken integriert, oder extern, also außerhalb des Beckens.Was sind nun die Vor,-Nachteile?
    Vorteil: Für ein in das Becken integrierter Eiablageplatz ist, man benötigt außerhalb des Beckens keinen weiteren Platz, was auch für die weitere Raumplanung sinnvoll sein kann, es sei denn, man hat einen eigenen Raum zur Verfügung.Nachteil: Ein ins Becken integrierter Eiablageplatz nimmt der Wasserschildkröte einen gewisse Menge an Schwimmraum. Deshalb ist ein extern angelegter Eiablageplatz anzustreben. Zweckmäßigkeit: Hier bietet sich die Stirnseite des Beckens an Größe des Eiablageplatzes: Die Längsseite des Eiablageplatzes sollte als Minimum 50cm betragen, die Tiefe entspricht der Tiefe des Beckens. Höhe des Substrates: Dabei sollte man von der Endgröße des Tieres ausgehen. 30cm sind angemessen
  • Der Aufstieg:
    Diesen kann man mit einer zurecht geschnittenen Glasplatte bewerkstelligen, die man mit einem griffigen Belag (Kork) beklebt, damit das Tier beim herausklettern halt hat.
  • Ist eine Kombination aus Sonneninsel und Eiablageplatz sinnvoll ?
    Durchaus, denn man spart sich somit die Beleuchtung für die Sonneninsel, aber man sollte mit bedenken, dass das Teil dann riesig wird, denn das Tier benötigt einigen Platz zum sonnen und auch zur Eiablage.

Futter:
Gelbwangen-Schmuckschildkröten sind Allesfresser – sie ernähren sich als Jungtiere überwiegend von verschiedenen Kleintieren wie z. B.:

  • Wasserflöhe
  • Mückenlarven
  • Regenwürmer
  • Gammerus (Rivulogammarus pulex )
  • Grashüpfer
  • Poecilia (Guppies)
  • Asseln.

Auch Jungtieren sollte man kleinere Mengen an Grünfutter zu füttern.

Futter Adulte Tiere:
Aber mit zunehmendem Alter und dem Wachstum steigert sich der bedarf an pflanzlicher Nahrung.

Dies muss auch bei der Haltung Rechnung getragen werden. Hier bietet sich an, z. B.:

  • Froschbiss – (Hydrocharis morsus-ranae)
  • Haarnixe ( cabomba aquatica)
  • Muschelblume / Wassersalat (Pistia stratiotes)
  • Wasserhyazinthe (Eichhornia)
  • Aronstabgewächse (Araceae)
  • Wasserpest (Elodea)

Winterruhe/Winterstarre:
Unter Berücksichtigung für die Fortpflanzung und des gesamten Wohlergehens ist bei der Haltung der Temperatureinfluss zu berücksichtigen. Dazu gehört auch eine kühle Überwinterung.

Für die Vorbereitung der Winterruhe wird in den letzten Herbstmonaten die Beleuchtung und auch die Heizung stufenweise gedrosselt. Dies passiert alle 2-3 Wochen, bis alles komplett ausgeschaltet wird.

Dann muss entschieden werden, bei welchen Temperaturen die Tiere bis März des kommenden Jahres überwintern. Maßgeblich ist, wenn man weiß aus welchem Verbreitungsgebiet die Tiere stammen. Sollte dies nicht möglich sein, so gilt es die Tiere zu beobachten um rechtzeitig einschreiten zu können.

Sollte sich herausstellen, das die Tiere bei den niedrigsten Temperaturen gehalten werden müssen, bietet sich an die Tiere einzeln in separaten Boxen (Plastikwannen, etc. Unterzubringen. Dabei ist der Wasserstand so zu wählen, dass das Tier ohne großen Aufwand die Nase zum beatmen an die Wasseroberfläche strecken kann. Auch gilt es den Behälter ab zu dunkeln.

Beachte:
Vor der Winterruhe/Winterstarre sollte das Tier tierärztlich untersucht werden. Denn nur gesunde Tiere dürfen überwintern.

Bemerkungen:
Diese Haltungsbestimmungen ersetzen keine notwendige Fachliteratur.

Alle Angaben ohne Gewähr.

Autor: H. J.

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