Deutscher Name                            Europäische Sumpfschildkröte

Wissenschaftlicher Name           Emys orbicularis, LINNAEUS, 1758

Schutzstatus

Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH), Anhang IV, Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) EU-Artenschutzverordnung Anhang A

Verbreitungsgebiet

Die Europäische Sumpfschildkröte hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet. Neben Nordafrika (Marokko und Tunesien) und Russland beschränkt sich das Haubtverbreitungsgebiet jedoch auf Süd-und Osteuropa. Sogar in Österreich, in der Schweiz und in Deutschland ist diese kleinbleibende Art (wieder) anzutreffen. Erfreulicherweise sind durch teils sehr aufwändige Wiederansiedlungsprojekte

die ersten Europäischen Landschildkröten in u.a. Deutschland (Hessen, Brandenburg) und Österreich (Donauauen) zu verzeichnen.

Quelle Verbreitungskarte: Von Ninjatacoshell – Diese Datei wurde von diesem Werk abgeleitet: BlankMap-World6.svg:, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26434790

Unterarten

Aufgrund des großen Verbreitungsgebiets existieren zahlreiche Unterarten, auf die ich jedoch in dieser kurzen Haltungsempfehlung nicht weiter eingehen kann.

Lebensraum

Als Lebensraum bevorzugt die Europäische Sumpfschildkröte stille oder langsam fließende Gewässer mit falchen Wasserzonen. In Altarmen von Flüssen (vgl. Rhein), in Teichen, Bächen und Seen sie sie häufig direkt am Uferbereich z.B. zwischen Schilf, auf ins Wasser ragende Äste oder in krautigen Zonen anzutreffen.

Allgemeine Beschreibung

Emys orbicularis erreicht je nach Unterart und Geschlecht eine Panzerlänge von ca. 12-20 cm. Das Gewicht beträgt max. ca. 700 Gramm. Der Panzer weißt eine sehr variable Färbung auf (von schwarz zu braun bzw. gelbe Flecken), die sich im Alter verändern kann.

Haltung in menschlicher Obhut

Wie alle Sumpf- bzw. Wasserschildkröten sollten auch Europäischen Sumpfschildkröten in einem ihrer Bedürfnisse angepassten Aquarium, Becken bzw. Teich gehalten werden. Im juvelen Alter können die Tiere sicherlich im Aquarium gehalten werden. Vorzugsweise sollten sie jedoch in einem kleinen Teich, Teichwanne etc. gepflegt werden. Hierbei spielt auch das Kletterverhalten der Tiere

eine große Rolle. Von daher müssen Umrandungen etc. entsprechend hoch und stabil bzw. ausbruchsicher sein.

Robuste Wasserpflanzen bieten im Wasser Versteckmöglichkeiten. Ein nach möglichst allen Seiten sanfter Ausstieg in einen Uferbereich ist – gerade im Frühjahr – sehr wichtig, damit sich die Tiere mühelos in Richtung Wasseroberfläche bewegen und durch die Sonne aufwärmen können. Sonnen- /Eiablageplätze im Uferbereich bzw. ins Wasser ragende Baumstämme werden zudem gerne angenommen.

Je nach Unterart bzw. Verbreitungsgebiet können die Tiere in unseren Breiten ganzjährig draußen im Gartenteich gepflegt werden. Arten, die ursprünglich beispielsweise von der Insel Sardinien stammen, sind deutlich wärmebedürftiger. Diese Tiere sollten daher nur zwischen Frühjahr und Herbst im Teich leben. Manch Halter haben zusätzliche Wärmestrahler installiert

Jungtiere bis ca. 100 Gramm sollten in einem gegen Vögel, Ratten, Marder, Waschbären etc. geschützten Bereich untergebracht werden (z.B. Schutzgitter).

Unabhängig der Verbreitungsgebiete steht im Herbst die Überwinterung an. Manche Halter lassen die Tiere direkt im Teich überwintern (vgl. Verbreitungsgebiet). Andere Halter nutzen einen eigenen Kühlschrank für die Winterstarre ihrer Tiere. Hierbei sind mit Wasser befüllte Kunststoffkisten zu empfehlen. Neben Wasserpflanzen füge ich Eichenblätter und Erlenzapfen für die Wasserqualität hinzu.

Ernährung

Ein abwechslungsreiches Futterangebot halte ich für sehr wichtig. Als Futter eignet sich u.a. wie folgt: Fischstücke, getrocknete Bachflohkrebse bzw. Krebstiere, hochwertiges Pellet-Futter, Stinte, Insektenlarven, Regenwürmer und Schnecken. Kleinstlebewesen, Insekten, Fische, die natürlicherweise im Teich vorkommen, werden ebenso verspeist. Jungtiere fressen meist ausschließlich fleischige Kost. Ältere Schildkröten fressen gerne auch einmal Grünfutter (beispielsweise Golliwoog®, Muschelblume, Löwenzahn, Wasserlinsen).

Quellen und weitere Hinweise

Thorsten Geier, www.schildkroetenfreund.de , Stand: 07/2019

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