Fleischfresser (Carnivore)
Auch unter den Schildkröten gibt es Arten, die sich ausschließlich von Fleisch ernähren (Carnivore).
Schildkrötenfutter wird in unterschiedlichen Formen im Handel angeboten. Es gibt tiefgefrorenes, getrocknetes und Lebendfutter. Gefrorene Futtermittel sollten natürlich aufgetaut werden, bevor man sie den Tieren reicht. Außerdem ist es zum Beispiel bei Garnelen gut, sie mit Wasser zu spülen. Mückenlarven beispielsweise kann man gut in einem feinem Sieb auftauen und durchspülen. Getrocknetes Futter und auch Lebendfutter kann direkt an die Schildkröte verfüttert werden.
Lebendfutter wie zum Beispiel Regenwürmer, Schnecken oder Heimchen sind natürlich immer die beste Wahl, um seine Schildkröte artgerecht zu ernähren.
Futterreste sollten aus dem Aquarium herausgeholt werden, da sie das Wasser verschmutzen.
Kalzium sollte, wie bei allen Schildkröten immer zur freien Verfügung stehen, aber nicht über das Futter gestreut werden.
Eine Zugabe von Vitaminpräparaten, wie zum Beispiel Korvimin, ist bei abwechslungsreicher Ernährung in der Regel nicht notwendig. Sollte die Gabe von Medikamenten oder anderen Präparaten notwendig sein, dann nur nach Absprache mit einem Fachtierarzt für Schildkröten.
Futterliste
Asseln
Asseln kennt man aus dem Garten. Im Terrarium werden sie gerne als „Bodenpolizei“ eingesetzt und sind die Schildkröten schnell genug, werden sie auch gefressen. Zum Verfüttern sind tropische Arten besser geeignet als die einheimischen, da man sie selbst züchten kann und durch ihre Ernährung ein hochwertiges Lebendfutter zur Verfügung hat.
Foto von Ulrike Landau, Art: Panda-Asseln (Porcellio laevis „Panda“)
Fisch
Viele Fischarten eignen sich als Schildkrötenfutter. Sowohl Filets als auch ganze Fische (gefroren oder frisch) sind geeignet. Natürlich muss darauf geachtet werden, dass der Fisch naturbelassen ist. Das bedeutet, dass er weder gesalzen noch geräuchert sein darf.
Schildkröten und Fische können zusammen in einem Aquarium gepflegt werden, allerdings kommt es dann schon mal vor, dass die Fische von den Schildkröten gefressen werden.
Stinte werden gerne von Haltern als Futter für Schildkröten verwendet (gefroren). Sie sollten, wegen der enthaltenen Thiaminase nicht allzu häufig verfüttert werden, da Thiaminase dafür sorgt, dass das Vitamin B in der Schildkröte zerstört wird und die Schildkröte Mangelerscheinungen bekommen kann und dadurch krank wird.
Foto von Marvin Pawlinsky, Art: Westafrikanische Klappbrustpelomedusenschildkröte (Pelusios castaneus)
Gammarus (Bachflohkrebse)
Gammarus kann man lebend und getrocknet kaufen. Lebende Gammarus sind bei jungen Wasserschildkröten sehr beliebt. Da Gammarus ein sehr gutes Kalzium-Phosphor-Verhältnis haben, sind sie sehr gut als Futter für Schildkröten geeignet.
Foto von Saskia Mück, Art: Falsche Starrbrustpelomedusenschildkröte (Pelomedusa variabilis)
Garnelen
Garnelen werden getrocknet oder gefroren angeboten. Wie bei Fisch, ist darauf zu achten, dass Garnelen oder Meeresfrüchte nicht gesalzen oder geräuchert sind. Am besten verfüttert man Süßwassergarnelen.
Foto von Marvin Pawlinsky, Art: Westafrikanische Klappbrustpelomedusenschildkröte (Pelusios castaneus)
Herzen
Auch Hühner- und Rinderherzen können an Schildkröten verfüttert werden. Von einigen Tieren werden sie allerdings nicht gerne gefressen, da das Fleisch sehr fest ist.
Foto von Günter Kemper, Art: Guatemala-Prachterdschildkröte (Rhinoclemmys pulcherrima incisa)
Heuschrecken / Insekten
Heuschrecken, Heimchen, Grillen usw. können getrocknet oder lebend gekauft werden. Wenn man lebende Tiere kauft, sollte man darauf achten, dass diese Futtertiere selbst auch gut ernährt werden, denn es nützt der Schildkröte nichts, wenn sie eine ausgehungerte und nicht nahrhafte Heuschrecke frisst. Bieten Sie den Insekten Wasser, Kalk und Futter an. Heuschrecken sind sehr proteinhaltig und sollten daher nicht zu häufig gefüttert werden.
Foto von Ulrike Landau, Art: Chinesische Zacken-Erdschildkröte (Geoemyda spengleri)
Küken
Küken werden gefroren angeboten. Für manche Schildkröten sind sie ebenfalls als Futter geeignet.
Foto von Gudrun Braukmann, Art: Dreizehen-Dosenschildkröte (Terrapene carolina triunguis)
Mäuse
Mäuse oder Babymäuse werden ebenfalls gefroren angeboten, sollten allerdings nicht zu häufig gegeben werden, da ihre Knochen viel Kalzium enthalten und bei eierlegenden Weibchen die Eischale zu dick werden kann.
Foto von Marvin Pawlinsky, Art: Westafrikanische Klappbrustpelomedusenschildkröte (Pelusios castaneus)
Mehlwürmer
Mehlwürmer werden als Futtertiere sowohl lebend als auch getrocknet angeboten. Werden sie lebend gekauft, sollten sie bis zur Verfütterung gut gepflegt werden. Geben Sie den Mehlwürmern Wasser, Kalk und Futter. Je nahrhafter die Mehlwürmer sind, desto besser ist das Futter für die Schildkröte. Da Mehlwürmer sehr proteinhaltig sind, sollten sie nicht zu häufig verfüttert werden.
Mehlwürmer haben sehr scharfe Beißwerkzeuge, daher sollte man ihnen den Kopf abschneiden, um zu verhindern, dass sie jungen Schildkröten den Hals „aufschlitzen“.
Foto von Marvin Pawlinsky, Art: Westafrikanische Klappbrustpelomedusenschildkröte (Pelusios castaneus)
Mückenlarven
Mückenlarven sind tiefgefroren, getrocknet, lebend und in verschiedenen Farben und Größen erhältlich. Neben weißen und schwarzen Mückenlarven sind rote Mückenlarven am beliebtesten.
Foto von Marvin Pawlinsky, Art: Westafrikanische Klappbrustpelomedusenschildkröte (Pelusios castaneus)
Muschelfleisch / Meeresfrüchte
Muschelfleisch und Meeresfrüchte werden gefroren angeboten und nicht alle Schildkröten mögen sie, da es sehr fest ist.
Foto von Nicole Ziegenhagen
Pellets
Pellets können „zwischendurch“ gefüttert werden und sind gut dazu geeignet, die Tiere mit notwendigen Vitaminen und Mineralien zu versorgen. Sie sollten jedoch nicht als Hauptfutter verwendet werden, sondern maximal einmal pro Woche gegeben werden.
Foto von Marvin Pawlinsky, Art: Westafrikanische Klappbrustpelomedusenschildkröte (Pelusios castaneus)
Regenwürmer
Regenwürmer sind ein hervorragendes Futter für Schildkröten.
Foto von Marvin Pawlinsky, Art: Westafrikanische Klappbrustpelomedusenschildkröte (Pelusios castaneus)
Schildkrötenpudding
Schildkrötenpudding kann man kaufen oder selbst herstellen. Je nach Schildkrötenart enthält er tierische wie auch pflanzliche Bestandteile. Außerdem lässt er sich gut mit Vitaminen und Mineralien anreichern.
Foto von Marvin Pawlinsky, Art: Zwerg Klappbrustpelomedusenschildkröte (Pelusios nanus)
Schnecken (am besten mit Haus)
Schnecken (mit Haus) sind ein gutes Futter für Schildkröten, da sie Kalzium liefern und den Schnabel der Schildkröten abschleifen. Auch Nacktschnecken können verfüttert werden, allerdings sind diese sehr schleimig und es besteht die Gefahr, dass die Schildkröte ersticken kann. Für Wasserschildkröten eignen sich gut Blasenschnecken, Posthornschnecken und Achatschnecken.
Schnecken aus dem Garten können verfüttert werden, es ist jedoch darauf zu achten, dass sie Würmer, Parasiten oder Krankheiten enthalten können, die auf die Schildkröte übertragen werden können.
Foto von Marvin Pawlinsky, Art: Westafrikanische Klappbrustpelomedusenschildkröte (Pelusios castaneus)
Seidenraupenpuppe
Seidenraupenpuppen werden getrocknet angeboten. Manche Wasserschildkröten mögen sie nicht, andere fressen sie sehr gerne.
Foto von Marvin Pawlinsky, Art: Westafrikanische Klappbrustpelomedusenschildkröte (Pelusios castaneus)
Tatar
Tatar oder Rindergehacktes sollte wegen des hohen Fettgehaltes nicht zu häufig gefüttert werden. Im Tatar lassen sich gut Medikamente oder Vitaminpräparate „verstecken“. Gehacktes oder Tatar sollte zu kleinen Kugeln geformt werden und kann dann jeder Schildkröte einzeln gegeben werden. Es ist sehr wichtig, darauf zu achten, dass von diesem Futter nichts im Wasser bleibt, da es dieses sehr schnell verschmutzen kann.
Foto von Marvin Pawlinsky, Art: Westafrikanische Klappbrustpelomedusenschildkröte (Pelusios castaneus)
Wasserflöhe (Daphnien)
Wasserflöhe sind lebend oder tiefgefroren erhältlich. Lebend sind sie bei jungen Wasserschildkröten sehr beliebt.
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