Deutscher Name: Griechische Landschildkröte
Wissenschaftlicher Name: Testudo hermanni
Unterarten: Ostrasse, testudo hermanni boettgeri (thb), Westrasse, testudo hermanni hermanni (thh)

Schutzstatus: WA; II; EU; A

Verbreitung:
Bulgarien, Rumänien, Griechenland, Osttürkei, Albanien, Kroatien, Bosnien, (thb)
Spanien, Südfrankreich, Süditalien, Korsika, Sardinien (thh)

Lebensraum:
Macchie, niedrige Buschlandschaft, lichte Wälder

Größe:
thb je nach Herkunftsgebiet bis zu 30cm.
thh je nach Herkunftsgebiet bis zu 20cm

Geschlechtsbestimmung:
Das Geschlecht ist erst ab einer bestimmte Größe bestimmbar (mit etwa 4 Jahren oder 200g bei thb)
Männchen: Langer Schwanz mit einem Hornnagel, reicht bis zu den Kniekehlen, Plastron (=Bauchpanzer) ist nach innen gewölbt, Kloake ist näher dem Schwanzende, Afterschilder sind meistens breit.

Weibchen: Schwanz bleibt kleiner, Kloake ist näher den Afterschildern. Afterschilder sind meist schmäler und in V- Form, Plastron ist gerade.

Klima:
Je nach Jahreszeit, 15- 25 °C Umgebungstemperatur, bis zu 40 °C in der Sonne. Nachts nicht unter 10 °C

Quelle: http://www.iten-online.ch/klima/klimatabellen.htm

Beleuchtung:
Ausreichend möglichst echte Sonne (UVA/UVB)

Bodengrund:
Ungedüngte, sandige Erde, teilweise durchwachsen mit verschiedenen Wildkräutern und mediterranen Pflanzen (z.B. Lavendel, Rosmarin, Thymian, Salbei,…) Auf ausreichende Feuchtigkeit ist zu achten, ganz besonders bei Jungtieren.

Einrichtung:
Ein sonnendurchfluteter Platz von mindestens 10m² für eine ausgewachsene thb für jedes weitere Tier sollten mindestens weitere 5m² einberechnet werden. Die Geschlechter sollten zumindest gelegentlich getrennt werden können. Ein Gewächshaus, bzw. Frühbeet ist notwendig, je nach Klima sollte das auch beheizbar sein. Jedem Tier sollte eine eigene Höhle zur Verfügung stehen. In dieser muss sie sich gerade umdrehen können. Das Gehege sollte möglichst naturnahen bepflanzt (Lavendel, Salbei, Rosmarin,….) und gut strukturiert sein (Wurzeln, Steine, Hügel, niedrige Büsche,…) Die Tiere dürfen nicht ständigen Blickkontakt miteinander haben. Für adulte Weibchen muss ein Legehügel mit einem lockeren Erd-Sandgemisch vorhanden sein. In einer flachen Schale muss täglich frisches Wasser zum Trinken und Baden angeboten werden.

Jungtiere bis zu einem Gewicht von etwa 250g brauchen einen Schutz vor Fressfeinden, wie z.B. Vögel, Marder, Ratten, …(Gitter, Netz) Die Gehege-umrandung muss ausbruchsicher sein, möglichst auch der gesamte Garten.

Pflege im Innenraum:
Eine dauerhafte Haltung im Terrarium ist nicht zu empfehlen, das gilt auch für Jungtiere. Falls, z.B. durch Krankheit, doch einmal notwendig, so sollte das Zimmergehege möglichst groß und oben offen sein. Es muss eine helle Beleuchtung (HQI) und eine gute UVA/UVB Lampe haben. Als Boden eignet sich lockere, ungedüngte Erde, das Tier muss sich eingraben können. In einem Terrarium müssen die Tiere nach Geschlechtern getrennt werden!

Futter:
Wiesenkräuter (Löwenzahn, Gänseblümchen, Wegeriche, Malvengewächse, versch. Nesseln, Mohn- und Kornblumen,….)
Im Hochsommer auch getrocknetes Kräuterheu. Möglichst keine Kulturpflanzen, kein Obst und Gemüse.

Zusatzfutter: Kalzium (Sepiaschale, abgekochte Eierschalen, Schneckenhäuser)

Lebensweise:
Griechische Landschildkröten sind Weidegänger, leben gerne in Deckung und lieben lange ausgedehnt Sonnenbäder. Sie leben in offenen Verbänden, sind daher keine Einzelgänger, leben aber auch nicht in Gruppen zusammen. Dauerstress durch ein Überbelegen des Geheges ist unbedingt zu vermeiden.

Winterruhe:
Ist für gesunde Tiere erforderlich. Nach entsprechender Vorbereitungszeit (ca.4 Wochen) starren die Tiere bei einer Temperatur zwischen 4-8 °C. Dauer der Winterruhe: 3-5 Monate. Auch Jungtiere halten ab dem Schlupfjahr eine Winterruhe von 12 Wochen. Eine Kältestarre ist in einem kühlen Keller, im entsprechend gebauten Frühbeet, im Lüftungsschacht, wie auch in einem Kühlschrank (nicht bei den Lebensmittel!) möglich.

Bemerkungen:
Eine Vermischung der Arten bzw. Unterarten sollte unbedingt vermieden werden. Männchen und Weibchen sollten nicht dauerhaft zusammen gehalten werden. Schildkröten eignen sich nicht als Kinderspielzeug!

Um die Tiere nachzuzüchten ist eine ausreichende Information nötig.

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