

Deutscher Name Mississippi-Höckerschildkröte
Wissenschaftlicher Name Graptemys pseudogeographica kohnii
Ich halte eine Gruppe von einem Männchen und zwei Weibchen in einer kombinierten Innenhaltung im Gewächshaus und einer Außenhaltung im Teich.


Gewächshausaquarium
Die Tiere verbringen die Zeit nach der Winterstarre, die von November bis Ende Februar durchgeführt wird, im Gewächshaus-aquarium. Dieses ist 140x60x40 cm. Es gibt einen angebauten Landteil mit einer Gartenerde-Sand-Mischung als Bodengrund. Der Zugang vom Becken auf den Landteil ermöglicht eine große Wurzel. Die Wärmelampe ist so installiert, dass sie direkt auf die Wurzel scheint. Über dem Landteil habe ich zusätzlich eine UV-Lampe installiert. Der Landteil ist bei Weibchen sehr wichtig, da sie eine Möglichkeit haben müssen, ihre Eier abzulegen. Das Becken wird mit einem Hamburger Mattenfilter und zusätzlich mit einem Blumenkastenfilter gereinigt. Das System der doppelten Filterung funktioniert sehr gut. Im Blumenkastenfilter habe ich Grünlilie und Efeutute. Beide Pflanzenarten eignen sich sehr gut für diese Art der Filterung. Im Becken biete ich Sand als Bodengrund an.
Strukturiert wird das Becken mit Wasserpflanzen und Wurzeln. Der Blumenkastenfilter steht auf Steinen, darunter bildet sich ein sehr gutes Versteck.
Hier verbringen die Tiere die Zeit, bis das Wetter eine Haltung im Außenteich ermöglicht. Da ich auch mit Teich mit Frühbeet und Technik arbeite, kann ich die Tiere meist schon im April nach draußen geben.




Gartenteich
Der Teich in 200×100 cm (Innenmaße) groß und ist im vorderen Bereich rund 50 cm tief, im hinteren Bereich 30 cm. Der Teich wurde mittels Pflanzsteinen errichtet und mit einem Flies und danach mit einer Teichfolie versehen. Als Bodengrund dient auch hier Sand. Der Teich ist gut strukturiert mit Pflanzen und Wurzeln, die zum Teil aus dem Wasser ragen und somit den Tieren ein Sonnen und komplettes abtrocknen ermöglichen. Im zeitigen Frühjahr setze ich die Wasserpflanzen ein. Seerosen und Muschelblumen wuchern sehr schnell, bieten viele Verstecke und dürfen auch gefressen werden.



Am hinteren Ende des Teichs befindet sich ein Frühbeet mit den Maßen 120×100 cm. Unter dem Frühbeet gibt es eine Mörtelwanne, die als Landteil dient. Die Mörtelwanne ist gefüllt mit einem Gartenerde-Sand-Gemisch. Hier können die Weibchen ihre Eier ablegen. Über der Mörtelwanne ist eine Wärmelampe angebracht. Diese Lampe brennt 12 Stunden täglich. Wasserschildkröten sind sehr sonnenhungrig und sollten ganztägig die Möglichkeit haben, sich aufzuwärmen, da wir in Deutschland weniger Sonnenstunden haben als im Habitat. Mein Teich hat zudem leider ab 15.00 Uhr bis 17.30 Uhr keine Sonne, deswegen habe ich mich entschieden, die Lampe ganzjährig anzubieten. Der Zugang zum Landteil erfolgt über eine Wurzel. Neben dem Landteil habe ich noch Steinplatten in Form einer Treppe verlegt, auch hierüber können die Tiere den Landteil erreichen.


Überwinterung
Die Tiere können dank des Frühbeets und der Lampe bis Ende September, manchmal sogar bis weit in den Oktober hinein im Außenteich verbleiben. Wenn die Wassertemperaturen unter 12 Grad fallen, überführe ich die Tiere dann in das Gewächshausaquarium, wo sie verbleiben, bis dort die Wassertemperatur rund 8 Grad hat. Das dauert meist bis Ende November. Hat die Wassertemperatur 8 Grad erreicht, überführe ich die Tiere dann in den Kühlschrank.
Die Überwinterungsbox wird mit Bodengrund (Erde und Sand) versehen. Wasser eingefüllt und dann mit Laub aufgefüllt. Der Wasserstand darf nur so hoch sein, dass die Tiere jederzeit mit dem Kopf nach oben können, um Luft zu holen.
Wichtig ist: Den Kühlschrank mittels eines Universalthermostates (ich benutze den UT 300) zu regulieren. Das UT 300 ist bei mir so programmiert, dass der Strom bei 8 Grad angeschaltet und bei 7 Grad ausgeschaltet wird. So verhindere ich bei einem defekten Kühlschrankthermostat, dass dieser gefriert, was leider schon vorgekommen ist.
Text und Fotos von Barbara Hentschke
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