Deutscher Name: Russische Landschildkröte, Steppenschildkröte, Vierzehen Landschildkröte

Wissenschaftlicher Name: Testudo horsfieldii, Agrionemys horsfieldii

Schutzstatus: WA – Anhang II, EU-Artenschutzverordnung – Anhang B

Unterarten: mehrere Unterarten sind bekannt.
– horsfieldii horsfieldii
– horsfieldii rustamovi
– horsfieldii kazachstanica

Verbreitungsgebiet:
Norden Afghanistans, Südwesten Chinas, Osten Irans, Kasachstan, östlich des Kaspischen Meeres, Nordwesten Pakistans, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan.

Lebensraum:
Entsprechend dem Verbreitungsgebiet von wüstenähnlichen Gebieten, über Steppen bis hin zu grünen Flächen – besonders oft in der Nähe von Oasen oder fließenden Gewässern.

Quelle: http://www.iten-online.ch/klima/klimatabellen.htm

Bodengrund:
Von sandig und steinig bis zu Grasflächen mit Erde. Bevorzugt wird grabfähiger Untergrund.

Größe:
Weibchen bis ca. 25 cm
Männchen ca. 15 cm

Lebenserwartung:
Ca. 60 Jahre

Geschlechtsbestimmung:
Der männliche Schwanz ist deutlich größer und länger als beim Weibchen. In der Regel erreicht m Unterschied zum weiblichen Schwanz der männliche Schwanz, zur Seite geklappt, den Ansatz eines der Hinterbeine.

Geschlechtsreife:
Weibchen werden mit ca. 800 – 1000 gr. Geschlechtsreif Männchen werden mit ca. 350 – 400 gr. Geschlechtsreif

Gehegeeinrichtung:
Als Grundfläche für ein erwachsenes Tier sollte man mindestens 10 qm vorsehen. Man sollte auf jeden Fall auch eine Trennmöglichkeit (Männchen von Weibchen) vorsehen. Während der Balzzeit wird das Männchen unter Umständen sehr rabiat und kann zu Biss-Verletzungen beim Weibchen führen. In den Monaten Mai/Juni bis August sollte man das Männchen vom Weibchen trennen, sollte es zu aufdringlich sein. Die Vergesellschaftung kann mit 1:1 erfolgen, empfohlen wird aber eher eine 1:2 oder 1:3 Vergesellschaftung (1 Männchen: 3 Weibchen).

Empfohlen wird eine Freilandhaltung, die mittels Gewächshaus oder Schutzhaus und entsprechender Technik (Licht, Wärme) von April – Oktober stattfinden sollte. In den Monaten November – März findet in der Regel die 5 monatige Winterstarre statt.

Das Gehege sollte abwechslungsreich gestaltet sein. Das Habitat zeigt sich überwiegend eher karg. Grabfähiger Grund (Erde) und kleine Grasflächen dürfen gerne mit steinigen Flächen abwechseln. Als Beschattung eignen sich entsprechende niedrig wachsende Büsche. Höhlen (dunkle Verstecke) werden gerne angenommen.

Achtung: Die Tiere sind hervorragende Kletterer und können je nach Untergrund in kurzer Zeit lange Höhlen graben! Das Gehege sollte entsprechend gegen Ausbruch gesichert sein. Es muss eine Trink- und Bademöglichkeit zur Verfügung stehen.

Empfohlene Technik:
Zu empfehlen ist eine helle Lampe sowie eine entsprechende Wärmezufuhr (Wärmelampe, Deckelheizung o.ä.). Im Habitat stehen nur wenige Monate für Aktivität zur Verfügung. Diese ist speziell in den Sommermonaten gekennzeichnet von sehr großer Hitze und großen Temperaturunterschieden. Dies gilt es mit Hilfe von Lampen und Wärme nachzuempfinden.

Eiablageplatz:
Grabfähiger Untergrund (Erde/Sand Gemisch). Erde kann ruhig etwas fester und trockener sein. Der Eiablageplatz darf dabei gerne von größeren Steinen zur Wärmespeicherung umgeben sein. Oft werden auch Plätze in der Nähe von Büschen oder Grasbüscheln gesucht.

Futter:
Tiere sollten besser gefüttert werden (Futterkontrolle). Im Habitat steht Futter nur begrenzt zur Verfügung und es bedarf langer Laufwege an Futter zu gelangen. Auf Grund der kurzen Aktivitätsphase neigen die Tiere dazu alles zu fressen, was man ihnen vorsetzt. Daher sollte das Futter auch einen hohen Rohfaseranteil haben (> 20%) und einen geringeren Protein Anteil (< 10%). Im Habitat nimmt das Futterangebot ab dem Sommeranfang hin zum Herbstanfang drastisch ab.

Als Futterpflanzen eignen sich in erster Linie rohfaserreiche Wildkräuter, wie zum Beispiel Löwenzahn, Wegerich, Klatschmohn und Wilde Malve. Erdbeerblätter und Brombeerblätter werden ebenso gerne genommen. Sollte man auf Salat zurückgreifen müssen, dann empfiehlt sich der Romana Salat.

Zur Kalkversorgung sollte entsprechend Kalk in Form von Sepiaschalen, Schneckenhäusern oder Eierschalen zur Verfügung gestellt werden.

Winterruhe/Winterstarre:
Die Tiere halten eine Winterstarre. Im Habitat erfolgt die Winterstarre ca. von Oktober bis März (5 Monate).

Bemerkungen:
Je nach Herkunft halten diese Tiere auch eine Sommerruhe. Die Tiere ziehen sich dann für ca. 4-8 Wochen zurück und graben sich u. U auch ein. Dadurch verkürzt sich die Aktivitätszeit deutlich gegenüber anderen europäischen Landschildkrötenarten.

Alle Angaben sind ohne Gewähr!

Autor: Andreas Beck, Heidelberg

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