Deutscher Name: Starrbrust- Pelomeduse

Wissenschaftliche Name: Pelomedusa

Schutzstatus: Kein Schutzstatus. Jedoch arbeitet Saudi Arabien aktuell an Schutzmaßnahmen für die diverse Arten, die nicht so weit verbreitet sind. Bis vor Kurzem nahm man an, dass es sich um eine Art handelt, die in ganz Afrika verbreitet ist. Es handelt sich jedoch um einige und eine Art ist schon akut vom Aussterben bedroht.

Verbreitungsgebiet: Pelomedusa lebt in Süd-bis Ostafrika und im Südwesten der Arabischen Halbinsel. Das Gebiet reicht im Westen von Senegal bis nach Madagaskar im Osten und runter nach Südafrika. Bisher nahm man an, dass es sich um eine Art handelt, die dieses große Verbreitungsbiet besiedelt. Jedoch gibt es viele Arten, von denen manche nur sehr kleine Verbreitungsgebiete besitzen.

Lebensraum: Der bevorzugte Lebensraum sind Sümpfe und stille Gewässer. Teilweise bewohnt sie auch temporär bestehende Gewässer und legt erhebliche Strecken zurück, um neue Lebensräume zu erreichen. Trocknen die erreichbaren Gewässer aus, vergräbt sie sich bis zu 5cm tief im Schlamm. Je nach genauem Herkunftsgebiet können die Temperaturen zwischen Tag und Nacht enorm schwanken.

Körperbau und Aussehen: Die Starrbrust- Pelomeduse besitzt einen sehr runden, flachen Carapax. Dieser ist dunkelbraun bis olivgrün gefärbt. Der Plastron ist häufig schwarz, kann aber auch gelbe/ hornfarbene Färbungen aufweisen. Die Haut ist oben dunkel gefärbt. So ist die Oberseite des Schwanzes schwarz und die der Gliedmaßen dunkelgrau. Die Unterseite des Kopfes ist hellgrau, fast weiß. Starrbrust- Pelomedusen haben einen runden Kopf, eine kurze Schnauze und runde Augen. Zudem lächeln sie. Das Geschlecht erkennt man am Schwanz. Der Schwanz der Männchen ist länger und dicker, als der der Weibchen.

Sie sind sogenannte Halswender (Pleurodia) und können somit den Kopf nicht senkrecht S- förmig in den Panzer ziehen. Stattdessen legen sie ihn seitlich, in einer horizontalen S- Form, an den Körper an.

Größe und Gewicht: Starrbrust- Pelomedusen erreichen je nach Art eine Länge von 14 bis 30cm und ein Gewicht von bis zu über 2kg. Die Männchen werden ein wenig größer. Pelemedusa subrufa ist die kleinste Art, Pelomedusa galeata die Größte.

Lebenserwartung: 30-50 Jahre

Lebensweise/ Verhalten: Starrbrust- Pelomedusen sind relativ friedliche Schildkröten und überwiegend dämmerungs- bzw. nachtaktiv. Sie verbringen viel Zeit am Grund und graben sich auch gerne im Sand ein.
In den afrikanischen Wintermonaten halten sie eine Trockenstarre und vergraben sich dafür im Schlamm. Nach der Trockenruhe folgt die Regenzeit, in der die Tiere überaus aktiv werden.

Haltung im Aquaterrarium: Die Starrbrust- Pelomeduse benötigt ein großes Aquaterrarium (Mindestanforderung 5×2,5 (LxB) der Panzerlänge, je nach Art also 130-150cm lang). Der Wasserstand sollte 30-40cm betragen. Zudem benötigen sie einen großen Landteil der ca. 1/3 der Gesamtfläche ausmacht. Dieser sollte besonders tief mit feuchtem Sand oder Bodengrund gefüllt sein, damit sich die Pelomedusen während der Trockenruhe eingraben können. Für die Trockenruhe muss der Wasserstand konstant abgesenkt werden, um die Austrocknung des natürlichen Lebensraumes zu simulieren. Nach der Trockenruhe erfolgt die Regenzeit, in der der Wasserstand wieder aufgefüllt werden muss.

Eiablageplatz: Bei der Haltung von Weibchen, ist ein Eiablageplatz immer nötig. Jedoch muss diesen Schildkröten sowieso eine ausreichend große Sandgrube für die Trockenruhe zur Verfügung gestellt werden.

Empfohlene Technik: Starrbrust- Pelomedusen sonnen sich gerne an Land. Spotstrahler für UV- Licht und Wärme dürfen daher auf keinen Fall fehlen. Die Wassertemperatur sollte in etwa bei 22-35° liegen. Sie hängt von der Art und deren Vebreitungsgebiet ab. Heizstäbe, die man direkt im Becken befestigt, sind nicht zu empfehlen, da die Glaskörper aktiven Schildkröten nicht unbedingt standhalten. Geeigneter ist ein Regelheizer der im Filter integriert ist. Über eine Zeitschaltuhr gewährleistet man eine Nachtabsenkung. Mit den Spotstrahlern vermeidet man, dass die Tiere auskühlen, wenn sie das warme Wasser verlassen. Wenn die Lufttemperatur niedriger ist als die Wassertemperatur kann es zu einer Lungenentzündung kommen. Ideal wäre daher eine Haltung in einem beheizten Raum/ Gewächshaus.
Des Weiteren sorgen Leuchtstoffröhren für genügend Licht. Ein großer Filter ist ebenfalls nötig. Bei Wasserschildkröten sagt man, dass man immer einen Filter nehmen sollte, der das Anderthalbfache der tatsächlichen Wassermenge schafft, da Schildkröten das Wasser stärker verschmutzen als Fische.

Ernährung: Starrbrust- Pelomedusen ernähren sich überwiegend carnivor. Geeignetes Futter sind Regenwürmer, Schnecken, Muscheln und Fisch. Eine Sepiaschale sollte immer zur Verfügung stehen. In freier Natur ernährt sie sich auch von Fröschen und Aas. Es wurden auch schon Pelomedusen beobachtet, die badende Vögel gemeinsam greifen und ertränken. Zur pflanzlichen Kost zählen Wasserpflanzen, Wurzeln, Blüten und Früchte. Gefressen wird ausschließlich im Wasser.

Trockenruhe: Wie bereits erwähnt, halten Starrbrust- Pelomedusen keine Winterstarre sondern in vielen Gebieten eine Trockenruhe. Dies liegt daran, dass es in ihrem natürlichen Habitat im Winter nicht friert. Stattdessen wird es in dieser Zeit so heiß, dass Flüsse und Seen austrocknen. Die Schildkröten überbrücken diese Zeit, in dem sie sich tief im Schlamm eingraben. Manche Arten könnten mehrere Jahre so ausharren. Da nicht alle Habitate der Starrbrust- Pelomedusen austrocknen, halten sie in der Natur demnach nicht alle regelmäßig eine Trockenruhe. Dies hat zur Folge, dass es umstritten ist, ob man sie wie eine Winterstarre wirklich durchführen muss. Jedoch ist deutlich, dass die Tiere während der Regenzeit, nach der Trockenruhe erheblich aktiver sind und es der Paarung zu Gute kommt.

Zucht und Aufzucht: Die Paarungszeit der Starrbrust- Pelomedusen findet im Frühjahr während der Regenzeit statt. Das Gelege besteht aus 10-30 Eiern. Die Inkubationszeit beträgt 90 bis 100 Tage.
Schlüpflinge besitzen eine Größe von ca. 3 cm.

Diese Haltungsbestimmungen ersetzen keine notwendige Fachliteratur.

Alle Angaben ohne Gewähr.

Autor: Anika Suski

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